Mein neues Zuhause

Da war ich nun nach einen langen Autofahrt in meinem neuen Zuhause angekommen. Als erstes wurde ich in den Garten gebracht. Was auch immer ich da sollte! Aber interessant! Es gab viel zu sehen, zu schnuppern. Irgenwann hatte ich das Wasser unter mich gehen lassen. Hocherfreut, warum auch immer, wurde ich geschnappt und ins Haus gebracht. In der Diele bewunderten mich die Eltern von meinem neuen Frauchen und ihr Hund Yami. Yami bewunderte mich nicht wirklich. Sie war schon alt, meistens schlecht gelaunt und mochte kleine Hunde nicht besonders. Mit mir spielen wollte sie sowieso nie.

Dann ging es eine Etage höher in mein richtiges Zuhause. Das gefiel mir gut. Alles was wichtig ist, war vorhanden. Ein Körbchen zum Schlafen, Spielzeug, Wasser und ein Freßnapf. Klasse. Aufgeregt sah ich mir alles an, bis mir vor Müdigkeit die Augen zufielen. Nach einem kleinen Nickerchen war ich wieder fit und wurde schon wieder rausgebracht. Na ja, ich fing schon mal an Löcher in den Garten zu graben. Als ich dazu keine Lust mehr hatte, nutzte ich die Zeit, mir ganz in Ruhe die Pflanzen anzusehen. Hast Du schon mal einen Grashalm betrachtet? Ich kannte so etwas nicht, also war es des Ansehens wert. Die ganze Zeit begleitete mich mein Frauchen, manchmal gesellte sich auch noch ein anderer Hausbewohner dazu, und Frauchen betete mir unablässig vor: "Mach Pippi, Pauline." Nicht, daß ich eine Ahnung davon hatte, was sie von mir wollte. (Heute weiß ich es natürlich!) Erstaunlicherweise wurde ich immer sehr gelobt und gekrabbelt, wenn ich mein, äh, hundliches Bedürfnis erledigt hatte. Menschen sind schon sehr eigenartig, sie loben einen für etwas, was von ganz alleine kommt.

Es gab auch viele wunderliche Dinge in meinem neuen Zuhasue. Zum Beispiel so einen großen Kasten, der manchmal laut war und bunte Bilder zeigte. Als das Ding zum ersten Mal eingeschaltet wurde, bin ich vor Schreck schnellstens hinter den Rücken meines Herrchens gesprungen. Er hat mich beruhigt und das Ding leiser gestellt. So habe ich mich wieder hervorgetraut und ein wenig zugesehen. Mir schien es, als sei da noch eine Welt, die es zu erobern galt. Manchmal spielten dort Leute mit einem Ball, aber sie ließen mich nie mitspielen. So sehr ich mich auch bemühte, immer war dort eine Art durchsichtige Mauer, die ich mit den Pfoten nicht eindrücken konnte und an der ich mir die Nase stieß. Auch Tiere, die in dem Kasten wohnten, kümmerten sich nicht um mich. Das war dann natürlich langweilig. Ich habe schließlch gemerkt, daß die Lebewesen in dem Ding gar nicht echt sind. Sie rochen nach nichts, sie redeteten nicht mit mir, und sie ließen mich nicht mitspielen. Heute sehe ich nur noch hin, wenn es etwas besonderes zu sehen gibt. Lieber kuschel ich mich an Frauchen oder Herrchen.

Ebenso eigenartig war eine dampfende, röchelnde Maschine, in der eine Flüssigkeit Namens Tee zubereitet wird. Sie steht in der Küche, und anfangs bin ich immer geflüchtet, wenn sie tat, was sie wollte. Sie hat auch mir schon gute Dienste geleistet, als ich krank war und dünnen Tee trinken mußte. Wir sind also mittlerweile gut Freund und sie hat sogar eine eigene Homepage.

Zum Schlafen ging es dann noch eine Etage höher. Neben Frauchens Bett (hinein durfte ich nicht, was aber nicht weiter schlimm war) erwartete mich eine Schlafhöhle, in der ich mich sicher und geborgen fühlte. Und wenn ich mich einsam fühlte, brauchte ich nur aufzustehen, meine Leute zu wecken und mich ein wenig streicheln lassen. Danach konnte ich wieder beruhigt schlafen. Das habe ich meistens so zwei, drei Male in der Nacht gemacht. Irgendwie konnte ich mich allerdings nie des Eindrucks erwehren, daß das meine Leute nicht so wirklich glücklich machte. Etwas anderes störte hingegen mich ganz gewaltig. Es muß aber unter uns bleiben: Mein Frauchen schnarcht! Dabei soll man dann in Ruhe schlafen! Aber auch da gab es mit der Zeit Abhilfe: Als ich aus meiner alten Schlafhöhle herausgewachsen war, bekam ich eine neue, größere. Die gefliel mir nun gar nicht, und so konnte ich meine Leute überreden, mich unten in der Wohnung schlafen zu lassen. Natürlich nicht im Körbchen, sondern bequem auf dem Sofa! Einziger Nachteil: Sie lassen die Türe zu, und so kann ich nachts nicht nachsehen, ob sie noch da sind! Ich frage mich da doch, wer da eigentlich wen ausgetrickst hat…..

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