Reisen

Mittlerweile habe ich schon so viele Reisen unternommen, daß ich meine Reiseerzählungen auf eine eigene Seite packen kann. Hier sind sie:

Eine Reise in die Pfalz (2004)

Meine zweite Reise in die Pfalz (2005)

Eine Reise in die Lüneburger Heide (2005)

Meine zweite Reise in die Lüneburger Heide (2006)

Meine dritte Reise in die Lüneburger Heide (2007)

Eine Reise in den Hunsrück (2008)


Eine Reise in die Pfalz (2004)

Wenn ein Mensch auf Reisen geht, kann er was erzählen... Hund auch!

Ich verreise ja nicht oft, weil ich meistens bei Jule daheim bleibe, wenn meine Leute wegfahren. Dieses Mal war es anders, denn wir fuhren alle zusammen zu einem Familientreffen in die Pfalz. Als meine Leute die Sachen packten, bemerkte ich, daß sie auch meine Utensilien einbezogen: Körbchen, Decke, Freß- und Wassernapf, Futter, Leckereien, Bürste, Watte zum Augenwinkelputzen und die Zeckenzange (die ich allerdings selten brauche). Das ließ hoffen! Ich trippelte erwartungsvoll ständig hinter meinen Leuten her, was gar nicht so einfach war, weil sie ständig durcheinanderwuselten. Wiederholt wurde Jule und mir versichert, daß wir mitkommen dürften.

Und wirklich, als alles bereit war, kletterten Jule und ich auch ins Auto, und die Fahrt ging los. Zunächst passierten wir viele Stellen, an denen wir sonst spazieren gehen. Es war ganz schön aufregend, als ich merkte, daß wir dort nirgends anhielten. Wir benutzten dann die Autobahn und fuhren weiter und weiter…. Ich blieb lange sitzen und schaute mir aufmerksam die Umgebung an, die an uns vorbeirauschte. Jule hatte sich gleich hingelegt, sie ist aber auch das Verreisen gewöhnt.

Da es sehr heiß war, machte ich mir ein Fenster auf, ist schon praktisch, einen elektrischen Fensterheber zur Verfügung zu haben. Hund stellt nur eine Pfote auf den Knopf, und - bsssssst - schon senkt sich die Scheibe. Der frische Fahrtwind blies nun in den Wagen und mir um die Nase. Ich muß schon sagen, das war sehr angenehm. Meine Leute griffen meine Idee auf und öffneten ihrerseits die Fenster. Dennoch machten wir häufig Rast. Wir Hunde konnten jeweils in einem angrenzenden Waldstück tun, was ein Hund tun muß und uns die Beine vertreten. Außerdem gab es reichlich Wasser, was auch dringend nötig war, denn wir dampften alle zusammen schon ganz ordentlich, und nur, weil meine Leute nicht das Geld für eine Klimaanlage ausgeben wollten. Das nenne ich falsche Sparsamkeit!!! Als ich merkte, daß die Reise ziemlich lang werden würde, machte ich es mir dann doch auf der Rückbank bequem, aber zum Schlafen reichte es nicht, ich bin kein entspannter Autofahrer.

Endlich am Ziel angekommen - es war bergig wie bei uns zu Hause, roch aber ganz anders - begrüßten wir die anderen Familienmitglieder, die sich bereits eingefunden hatten. Der erste Gang führte an Feldern mit ganz vielen merkwürdigen kleinen Bäumen vorbei (mein Frauchen erzählte etwas von Rebstöcken, was auch immer das sein mag) zu einem brachliegenden Wiesengrundstück, damit wir Hunde uns erleichtern konnten. Anschließend besichtigten wir unser Zimmer, es war sehr hundefreundlich eingerichtet, denn es stand sogar ein Sofa für mich da. Nun gut, ich weiß nicht, ob es wirklich für mich gedacht war, aber Frauchen breitete eine Decke darüber aus, und dann konnte ich es mir bequem machen, während meine Leute ihre und meine Sachen auspackten. So richtig Ruhe fand ich aber nicht, ich mußte mir alles ansehen, und es war ja soooo aufregend.

Schließlich gesellten wir uns wieder zu den anderen. Inzwischen waren alle Familienmitglieder beisammen, so konnte auch Jule ihr Frauchen wieder in die Arme schließen. Eine Nichte meines Herrchens hatte auch ihren Hund mitgebracht, und der heißt Paula. Letzteres war für mich manchmal verwirrend, denn ich fühlte mich durchaus angesprochen, wenn Paula gerufen wurde. Mein Herrchen nennt mich nämlich auch schon mal Paula, meist in einem schärferen Ton, aber das tut hier nichts zur Sache. Wir Hunde begrüßten uns schwanzwedelnd und machten es uns dann unter einer schattigen Bank bequem, die anderen tranken Kaffee und Limo oder aßen Eis, und wir tranken Wässerchen. Pech war, daß ein heftiges Gewitter aufzog und wir in eine überdachte, nach einer Seite offene Räumlichkeit flüchten mußten. Aus meinen Träumen gerissen, hatte mich das Stühlerücken und Umhergeirre samt Donnergrollen (normalerweise machen mir Gewitter nichts aus) doch sehr erschreckt. Mein Herrchen nahm mich tröstend auf den Schoß, was mir schon ein wenig half. Ich blieb aber unruhig, also ging Frauchen mit mir aufs Zimmer, wo wir uns beide ein wenig hinlegten. Als sich alles wieder beruhigt hatte, versammelten wir uns vor dem Hotel und marschierten durch einen Wald zu einem Gartenlokal. An den Fahrstraßen durften die Kinder uns kleine Hunde abwechselnd an der Leine führen. Na ja, es gibt ruhigere Arten durch die Gegend geführt zu werden, aber schlimm war es auch nicht. Außerdem durften wir im Wald frei laufen und schnüffeln, was dann wieder riesigen Spaß machte.

In dem Lokal blieben wir zwar angeleint, wir saßen aber so günstig, daß wir - meistens ohne jemanden zu stören - ein wenig herumschnüffeln konnten. Die Bedienung stieg lieber über uns hinweg, als daß sie zuließ, daß wir aus dem Weg gehen sollten. Sie hat auch mit mir gesprochen, aber ich habe kein Wort verstanden. Frauchen auch nicht, sie behauptet, es sei ein pfälzer Dialekt gewesen. Mit dem Essen war Frauchen nicht ganz so glücklich, was wiederum Jule und mir zugute kam. Es gab Schnitzel und Spätzle, und ich weiß gar nicht, was Frauchen daran auszusetzen hatte, aber die ist sowieso komisch mit dem Essen. Zwischendurch schäkerte noch ein junger Mann mit mir, alles in allem ein netter Abend. Der Rückweg ging wieder durch den besagten Wald. Inzwischen war es schon ziemlich dunkel, also habe ich mich vorsichtshalber lieber ganz in der Nähe von Herrchen und Frauchen aufgehalten. Vor dem Hotel haben die Zweibeiner dann Tische und Stühle zusammengestellt und noch eine ganze Weile dort zusammengesessen. Die Menschen haben viel erzählt und gelacht, und ich habe vor mich hin geträumt.

Als es endlich ins Bett ging, war ich doch erleichtert. Geschlafen habe ich nicht auf dem Sofa, fremde Betten mag ich nicht so gerne, sondern in meinem Körbchen, das in der Nähe von Frauchens Bett stand. Morgens weckten mich viele fremde Geräusche, die ich nicht einordnen konnte. Also habe ich vorsichtshalber mal "wuff gemacht, damit meine Leute gewarnt waren. Als sie mir beschieden, es sei alles in Ordnung, beruhigte ich mich wieder und betrachtete, nun vom Sofa aus, meine Umgebung. Schließlich standen auch meine Leute auf und machten sich fertig. Ich wüßte ja zu gerne, was sie ständig in dem kleinen Raum mit dem rauschenden Wasser gemacht haben. Könnte so eine Art Badezimmer gewesen sein, denn sie kamen dort manchmal ganz naß heraus. Menschen sind schon sehr eigenartig! Was die bloß daran finden! Herrchen zog dann mit mir los, damit ich auch meine Morgentoilette verrichten konnte. Nach dem Frühstück machte sich die ganze Gesellschaft auf, Jule hatte sich auch wieder eingefunden, die Gegend zu erkunden. Wir hatten viel Spaß, und obwohl mir nicht immer alles ganz geheuer war, konnte ich den Ausflug so richtig genießen. Was gab es nicht alles zu sehen und zu schnüffeln! Und wie viele Telegramme es von anderen Hunden zu lesen und zu beantworten gab! Einfach toll! Außerdem spielten kleine und große Zweibeiner mit uns Hunden, und vor allem gab es… Bratwurst. Sehr Lecker!

Leider zog wieder ein Gewitter auf. Wir waren schon fast den ganzen Tag unterwegs gewesen, und nun mußten wir uns auch noch beeilen, wieder zum Hotel zurückzukommen. Nach einer kleinen Rast ging es weiter zu einer Weinprobe, was die Menschen merkwürdigerweise ziemlich lustig machte. Ich bekam natürlich mal wieder nichts ab! Zum Essen ging es dann in ein anderes Lokal. Da bekam ich auch nichts! Mein herzloses Frauchen hat ihre Gemüse-Nudelpfanne selbst aufgefressen! Hm, ich frage mich gerade, ob ich das wirklich gemocht hätte. Gemüse... Igitt!

Die Zweibeiner verbrachten den Rest des Abends wieder beim Hotel. Jule und ich durften aufs Zimmer, wo wir uns nach den Strapazen erholen konnten, bis sich die Gesellschaft auflöste. Wir machten uns schlaffertig und gingen dann jeder in sein Bett. Am nächsten Morgen war wieder Packen angesagt, und wir begaben uns nach der allgemeinen Verabschiedungszeremonie auf die Heimreise, die ebenso heiß verlief wie die Hinfahrt. Endlich daheim angekommen, warf ich mich aufs Sofa und schief erstmal richtig aus. Fast eineinhalb Tage mußte ich mich ausruhen, ich kannte mich gar nicht wieder, aber dann war ich wieder normal!

Im Gegensatz zu Jule (obwohl sie die gleiche Zeit zum Ausruhen brauchte) bin ich nicht flexibel genug, um Reisen wirklich genießen zu können. Und außerdem ist es zu Hause sowieso am schönsten!

Es gibt auch Fotos aus der Pfalz!

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Meine zweite Reise in die Pfalz (2005)

Dieses Jahr war wieder ein Familientreffen in der Pfalz angesagt. Jule und ich durften natürlich auch mit. Dieses Mal fuhren wir zu fünft mit dem Wagen, weil Jules Frauchen auch mit uns im Auto saß. Auf der Rückbank wurde es dann etwas enger als beim letzten Mal, weil erst Herrchen und dann Frauchen mit uns dort Platz nahmen, aber dafür war es nicht heiß.

Als wir die erste Rast einlegten, marschierte Frauchen mit uns Hunden abseits, damit wir unser hundliches Bedürfnis erledigen konnten. Derweil hatten es sich die anderen auf einer Bank bequem gemacht, Kaffee und Tee für die Menschen sowie Wasser für uns Hunde ausgeschenkt. Wir wollten gerade unseren Durst stillen, als ein heftiger Platzregen uns zurück in den Wagen trieb. Den Rest der Pause verbrachten wir dann im Auto, bevor wir uns weiter auf den Weg gen Süden machten. Die Fahrt dauerte recht lange, weil viel Verkehr herrschte. Da ich jedoch ziemlich ruhig geblieben war, konnte ich mich zwischendurch sogar hinlegen. Jule schlief ohnehin fast die ganze Zeit.

Im Ort angekommen, es war nicht der, in dem wir letztes Jahr gewesen sind, konnte ich erfreut feststellen, daß wir eine ganz Wohnung zur Verfügung hatten. Es war ein uraltes Haus, schief, scheel und buckelig, man hatte immer das Gefühl, zu schwanken, wenn man über den zum Teil quietschenden, unebenen Holzfußboden lief, aber es war kühl und ruhig dort. Ein Schlafzimmer für mich, eines für meine Leute und eine große Wohnküche für die Schwätzchen am Abend. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, waren die offenen Treppen, die ich nicht hoch- und runterlaufen mochte. Zum Glück haben in solchen Fällen meine Leute ein einsehen und tragen mich. Jule und ihr Frauchen wohnten ein paar Häuser weiter in einem Hotel, was ihr gar nicht paßte.

Kaum hatten wir ausgepackt, mußten wir auch schon wieder los, zum Futtern. In dem Essensraum war was los! Fünf Hunde, sechs Kinder und siebzehn Erwachsene füllten den Raum. Kurz entschlossen nahm mein Frauchen mich mit nach draußen, damit Gero, der Schäferhund von Verwandten, mich kennenlernen sollte. Uff, der war ganz schön groß, aber er hatte ein helles Gesicht und erwies sich als sehr freundlich. Ich war ganz schön erleichtert. Genau wie Jule, die die gleiche Prozedur durchlief. Wieder zurück begrüßten wir erst mal Paula, die schon letztes Jahr dabei gewesen ist, und Jessie, das kleine, wuselige Fellknäuel, das inzwischen bei anderen Verwandten ein Zuhause gefunden hatte.

Die Speisekarte machte - wie gehabt - meine Leute alles andere als glücklich, was hieß, daß Jule und ich - auch wie gehabt - einiges an Futter erbten. Also ich fand es schmatzgut! Als alle gesättigt waren, machten wir noch einen kurzen Spaziergang durch Weinfelder, bevor wir das nächste Lokal ansteuerten. Unterwegs trafen wir zwei dickfellige Katzen. Sie schienen überhaupt keine Angst vor uns zu haben! Nun gut, wir waren angeleint, aber trotzdem! Eine war sogar so dreist, daß sie - ungeachtet Jules wütendem Geknurre - mit uns gehen wollte. Zu schade, daß Jule und ich angeleint waren... Die Katze verschwand endlich, als ein freilaufender Hund uns entgegen kam, und wir konnten beruhigt weiterlaufen. Da es doch recht frisch war, landeten wir zum Glück schließlich in einem recht gemütlichen, geschlossenen Raum, in dem wir Hunde uns ausruhen konnten und die Menschen Wein trinken, bis alle die nötige Bettschwere hatten.

Auf dem Weg in unsere Wohnung lieferten wir Jule und ihren Anhang in ihrem Hotel ab. Sie verschwanden in dem großen Eingangstor, und wir wollten uns gerade abwenden, als Jule - ihr Frauchen im Schlepptau - ganz empört wieder rausgeschossen kam. Sie wollte mit uns gehen, weil sie glaubte, wir gingen noch spazieren. Na ja, sie ließ sich doch überreden, umzukehren. Ich entleerte mich noch auf Brachland, und dann konnte ich es mir endlich in meinem Schlafzimmer gemütlich machen. Meine Leute saßen noch eine ganze Weile mit Verwandten, die auch eine Wohnung in unserem Haus hatten, in unserer Wohnküche zusammen, bis schließlich auch sie müde ins Bett fielen.

Nach der morgendlichen Toilette trafen wir wieder alle im Frühstücksraum von Jules Hotel zusammen. Von dort aus unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch die Weinfelder zu einer Mühle hin. Ehrlich gesagt, diese gleichförmigen und eintönigen Weinfelder sind ja doch eher langweilig. Zudem gibt es dort überall Straßen und Kreuzungen. Man mußte stets auf Autos und Trecker achten, so daß wir Hunde nicht so arg viel Bewegungsfreiheit hatten. Wenn wir nicht zwischendurch Trampelpfade gegangen wären, hätte es Jule und mir keinen Spaß gemacht, zumal es auch noch ziemlich warm war. Also ich wäre lieber durch einen Wald und anderes abwechslungsreiches Gelände gestöbert. An der Mühle war es aber wirklich schön. Für die Kinder gab es einen Spielplatz zum Toben, für uns Hunde Wasser und einen Teich zum Schwimmen. Letzteres habe ich natürlich nicht in Anspruch genommen, meine Einstellung zum Bade in freien Gewässern dürfte hinlänglich bekannt sein.

Nachdem wir uns alle ausgeruht hatten, ging es weiter, wieder über Wege und Straßen durch Weinfelder. Drei der Kinder nahmen Jule und mich unter ihre Fittiche, aber wir haben uns natürlich nicht von unseren Leuten entfernt. Die großen Hunde konnten sie ohnehin nicht halten, und die kleine Jessie war mit den meisten anderen ebenfalls voraus. Nun mußten sich drei kleine Jungs zwei Hunde teilen, ein Problem. das sie ganz elegant gelöst haben. Das Patenkind meines Frauchens bot einem anderen kleinen Jungen an, mich mit ihm zusammen an der Leine zu führen, was sie dann auch taten. So wackelten wir eine ganze Zeit zu Dritt an meiner Leine durch die Gegend. Zwischendurch durften wir immer mal wieder frei laufen. Die Kinder haben wirklich gut auf Jule und mich acht gegeben und uns auch immer wieder gestreichelt.

Schließlich landeten wir in einem schönen Lokal mit Außengastronomie. Die nette Wirtin bedachte uns Hunde mit Wasser und Leckerchen, wirklich sehr aufmerksam! Die Menschen stärkten sich ebenfalls für den Rückmarsch, und die Kinder versuchten zwischendurch in einem Brunnen Goldfische zu fangen. Eigenartig, denn sie wollten sie gar nicht essen. Der Rückweg erwies sich dann doch als recht beschwerlich, weil es fast nur noch über asphaltierte Wege ging, was ich ziemlich unangenehm fand, und auch den drei Jungs taten mit der Zeit die Füße weh. Ich war doch froh, als wir wieder alle glücklich zurück in unserem Ferienort waren. Nach einer kurzen Pause fuhren wir noch zu dem Weinbauern, bei dem wir letztes Jahr schon Wein gekauft hatten. Der dortige Hund gefiel Jule nun gar nicht, was sie mit einem Knurren Kund tat. Dieser Hund wiederum, auch nicht faul, gab Antwort, bis er in seiner Wohnung verschwand. Wein probieren durfte ich gemeinerweise natürlich wieder nicht, dafür gab es aber ein kleines Kind zu bestaunen, welches mich immer mit "Do" anredete. Es wußte offenbar nicht, wie ich richtig heiße.

Wieder zurück im Ort gönnten wir uns in einem Straßencafe noch ein Eis, und dann konnten wir uns endlich ausruhen. Meine Leute und ich haben ein Nickerchen gemacht, bevor wir uns dann wieder mit den anderen zum Abendessen trafen. Nach einer weiteren Hunderunde, bei der wir trotz der langweiligen Weinfelder unseren Spaß hatten, weil Herrchen mit uns abseits ging, besuchten wir noch eine weitere Gaststätte, bevor wir den Abend dann wieder in unserer Wohnung ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen hieß es nach dem Frühstück Abschied nehmen. Die Rückfahrt ging recht flott vonstatten, obwohl wir zwei Pausen machten, bei denen wir mit zwei anderen Familienmitgliedern zusammentrafen. Es war zwar warm, aber Frauchen hatte uns ein Sonnensegel gebastelt, unter dem wir im Auto schattig liegen konnten. Ich bin zwar immer noch kein wirklich guter Autofahrer, aber doch viel entspannter, als beim letzten Mal. Ich glaube, ich werde doch noch reisefest. Das hinderte mich aber nicht daran, froh zu sein, als wir endlich wieder zu Hause waren. Jule und ich haben noch schnell unseren Durst gestillt, bevor wir uns auf die Sofas schmissen, um auszuschlafen und vom nächsten Spaziergang zu unserer Lieblingswiese zu träumen.

Es gibt auch wieder Fotos aus der Pfalz!

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Eine Reise in die Lüneburger Heide (2005)

Oha, da bin ich doch dieses Jahr schon in der Pfalz gewesen, und Anfang Oktober war ich noch mal weg, dieses Mal in der Lüneburger Heide. Ich hatte mich schon gewundert, als meine und Jules Leute am Freitag so unruhig waren. Sie trugen Sachen zusammen und packten unzählige Taschen. Als sie unter anderem auch mein Reisekörbchen und meine Näpfe zu dem anderen Gepöngels stellten, schwante mir, daß es auf Reisen gehen sollte. Und tatsächlich, am Samstagmorgen ging es los, nachdem wir ordentlich gefrühstückt und alle noch mal unsere menschlichen und hundlichen Bedürfnisse erledigt hatten.

Die Reise wurde sehr lang. Nicht nur wegen der Auslaufpausen und weil ich aus dem Fenster kaum etwas sehen konnte, da Regen und Nebel die Sicht behinderten, sondern auch weil wir ständig herumstanden. Offenbar waren wir unterwegs, um uns mit anderen Autos zu treffen, und zwar reichlich oft. Gut, ich hatte zwar was zu gucken, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, was Menschen daran finden, in langen Autoschlangen herumzustehen, wo es ringsherum doch so viele Möglichkeiten zum Herumlaufen gäbe, aber es muß ihnen wohl Spaß machen. Kaum daß man mal ein Stückchen vorankam, sammelten sich alle wieder, obwohl zum Pause machen andere Plätze vorgesehen sind. Ich für meinen Teil laufe lieber, als daß ich fahre.

Schließlich, es wurde schon fast dunkel, kamen wir doch noch in dem Örtchen an, in dem das Haus stand, in dem wir wohnen sollten. Die Besitzer und Ella, ihr Hund, hatten schon auf uns gewartet und begrüßten uns freundlich. Wir bekamen die Schlüssel ausgehändigt und trugen unser Zeugs hinein. Jule und ich haben natürlich nur uns selbst ins Haus befördert, das Gepäck schleppten unsere Leute hinein. Wir Hunde haben sie aber auf den Wegen vom Wagen zum Haus und zurück moralisch unterstützt und uns zudem schon mal ein bißchen umgesehen.

In dem Haus gefiel es mir recht gut, zumal es über Hundefernsehn verfügte. Eine große Glastüre ermöglichte den Blick auf die Terrasse und den hundgerecht schönen Garten. Zunächst war es ja etwas kalt im Haus, aber nach dem die Heizung angestellt war und unsere Decken auf den Sitzmöbeln ausgebreitet sowie hinreichend Kerzen angezündet waren, wurde es doch gemütlich. Wir Hunde bekamen ein Sofa mit Gartenblick zugewiesen, na ja, wir haben es direkt in Beschlag genommen. Die Menschen teilten sich die restlichen Sitzgelegenheiten. Geschlafen habe ich jedoch im ersten Stock in meinem Körbchen, das im Schlafzimmer meiner Leute stand. In der ersten Nacht hatte ich es noch unten versucht, aber ich fühlte mich dort doch sehr einsam in der fremden Umgebung, zumal auch Jule im Zimmer ihres Frauchens schlief.

Am nächsten Morgen haben Jule und ich erst mal den großen Garten, eine Obstwiese mit Blumen und Bach, inspiziert. So etwas hätten wir auch gerne bei uns zu Hause. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden wir von Teddy und seinem Frauchen, die uns im Sommer bei uns daheim besucht hatten, zu einem ausgedehnten Wald- und Wiesenspaziergang abgeholt. Das war ja schon klasse, aber nach einer kurzen Rast in unserem Haus fuhren wir gleich wieder los. Und da war es dann richtig toll. Zunächst ging es wieder durch einen Wald, aber dann kamen wir zu einer Landschaft, wie ich sie noch nie gesehen habe. Mein Frauchen behauptete, daß es sich um Heide handele. Ausgedehnte hügelige Flachen mit ziemlich großen Steinen und viel kleinem Gestrüpp, das überwiegend mit kleinen vertrockneten Blüten übersäht war. Dazwischen standen lustige dunkelgrüne, stachelige Bäume herum, die die sonderbarsten Formen aufwiesen und kleine grüne und dunkelblaue Beeren trugen. Ein paar Birken und Kiefern - die kenne ich schon von Zuhause - gab es auch zu sehen. Das Beste aber waren schmale, sandige Trampelpfade zwischen dem Heidegestrüpp, auf denen man prima herumrennen konnte, ohne den Überblick zu verlieren. Schließlich konnte ich immer sehen, wo meine Leute sich aufhielten. Jule und ich haben das weidlich ausgenutzt. Als wir abends wieder zurück ins Haus kamen, waren wir reichlich hungrig und müde.

Die nächsten Tage waren ebenfalls ausgefüllt von unzähligen Wanderungen. Das habe ich so richtig genossen. Obwohl wir viel mit dem Auto unterwegs gewesen sind, wurden diese Fahrten ständig unterbrochen, um ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Wir konnten so Kaninchenhügel erkunden, auf großen Steinen herumklettern, über Sandwege pesen und uns im Sand schubbern.

Hochinteressant fand ich einen riesigen Grashüpfer, der in der Heide herumhopste, und dicke, schwarze Käfer, die über die Wege liefen. Ebenso spannend war das Viehzeug in einem Museumsdorf. Leider waren Jule und ich angeleint, deshalb konnten wir weder das Federvieh noch die anderen Tiere genauer, äh, inspizieren. Die Kaninchen hätten wir ohnehin nicht jagen können, da sie in einem hochbeinigen Stall untergebracht waren. Schade eigentlich! Erschreckt hat mich hingegen ein Rudel Kraniche, das hoch über meinen Kopf hinweg zog und höchst gefährliche Laute ausstieß. Ehrlich, ich habe mir vor Angst fast in die Hose gemacht.

Museumsdörfer waren für mich ansonsten aber eher aufregend als interessant, weil wir nicht immer zusammenblieben. Ständig verschwand jemand von uns in irgendwelchen Häusern, eines war so verräuchert, daß ich ständig niesen mußte, oder wischten um irgendwelche Ecken. Um den Überblick zu behalten, mußte ich mich öfter mal auf die Hinterbeine stellen. Da waren mir die Heideflächen entschieden lieber.

Wir haben sogar eine riesige Schafherde gesehen. Es sollen über 1000 Heidschnucken (so heißen die Schafe dort) gewesen sein, aber das weiß ich nicht genau, weil ich das Gewimmel nicht überblicken konnte und ich außerdem sowieso lieber nur bis drei zähle (drei Leckerchen aus der Hundeschublade, wenn Herrchen von der Arbeit kommt). Die Schafe heißen hier nicht nur anders, sie sehen zudem ganz anders aus als bei uns und sie riechen auch nicht so gut. Eigentlich riechen sie gar nicht, was meine Leute erstaunlicherweise wohltuend fanden. Auch der Schäfer benahm sich ganz anders als der hektische bei uns zu Hause. Er brüllte weder ständig seine Hunde, es war ohnehin nur einer, noch die Schafe an. Brauchte er vielleicht auch nicht, denn als der Schäfer weiterzog, er hatte nur leise gepfiffen, folgten ihm die Schafe eiligst auf dem Fuße, die letzten laut blökend. Vermutlich hatten sie Angst, allein gelassen zu werden, was ich wiederum gut verstehen kann.

Die Lokale, die wir aufsuchten, um unseren Hunger und Durst zu stillen, gefielen mir in der Regel weniger, es sei denn es gab Teppichboden, auf dem man bequem ausruhen konnte. Allerdings roch es mal aus einem Geschäft neben einem Cafe lecker nach Fisch. Fast so gut, wie Jule duftete, als sie sich am Rand eines Teiches ins Wasser legte. Meine Leute und auch Jules Frauchen waren darüber gar nicht erfreut und behaupteten, sie stinke wie ein alter, vergammelter Karpfen. Ja, und? Was gibt es daran denn auszusetzen?!

Ab und zu haben wir uns auch mit anderen Leuten getroffen, zum einen mit netten Freundinnen von Jules Frauchen und zum anderen mit einer Internetfreundin meines Frauchens samt Ehemann, die meine Leute auch noch nicht gesehen hatten. Die nette Dame mag übrigens unter anderem wie mein Frauchen Adventurespiele, und ihr Mann ist Kunstmaler. Sie waren nicht nur sehr sympathisch, sondern hatten Jule und mir auch etwas Schmatzgutes mitgebracht. Das nenne ich aufmerksam, aber sie hätten mir auch so gefallen.

Insgesamt verbrachten wir eine tolle, aufregende Woche in der Heide. Überwiegend strahlendes Wetter, gute Luft und sanfte Hügel ließen die Spaziergänge zum Genuß werden, zumal wir immer hinreichend Wasser fanden, wenn wir vom Laufen und Toben durstig geworden waren. Dennoch war ich nicht unglücklich, als ich merkte, daß es an der Zeit war, nach Hause zu fahren. Die Menschen packten all unser Zeug wieder ins Auto, selbstverständlich wieder moralisch unterstützt von uns Hunden. Der Schlüssel wurde abgegeben, wir verabschiedeten uns von Ella und ihren Leuten und los ging es.

Ich glaubte schon, dieses Mal müßten wir zu keinem Autotreff. Als dann recht bald doch einer zusammenkam, atmete nicht nur ich erleichtert auf, als er recht schnell war. Jule interessierte das weniger, sie schlief fast die ganze Fahrt. Nur als sie eine dicke Taube auf der Leitplanke sitzen sah, ließ sie ein erzürntes Gekeife hören, um sich anschließend gleich wieder hinzulegen. Die Fahrt ging anschließend zügig voran, unterbrochen nur von kleinen Pausen, bis wir dann zu einem riesigen Treffpunkt kamen. Hund, Hund, ich glaubte schon, ich würde nie mehr nach Hause kommen. Mich drückte inzwischen zudem das Gedärm, und ich wurde doch sehr unruhig. Es ist nicht so einfach, die Popopacken zusammenzukneifen, wenn man gleichzeitig doch etwas aufgeregt ist. Zum Glück fuhren wir bei der nächsten Gelegenheit von der Autobahn ab und hielten in der Wildnis an. Ich stürzte aus dem Wagen hinaus und tat schnellstmöglich das, was ein Hund tun muß, wenn es ihn so pressiert. Die Weiterfahrt verlief dann problemlos, auch als wir wieder auf eine Autobahn auffuhren.

Als wir endlich zu Hause ankamen, gab es erst Futter und dann war Schlafen angesagt. Und das tue ich gleich auch wieder. Vielleicht träume ich ja von den Spaziergängen in der Heide. So ein Stück davon könnte ruhig hier vor meiner Haustüre sein.

Fotos aus der Lüneburger Heide!

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Meine zweite Reise in die Lüneburger Heide (2006)

Oh, oh, ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen! Ich dachte, ich dürfe dieses Mal nicht mit auf die Reise, *schwitz* Jule war mit ihrem Frauchen längst entschwunden, als meine Leute noch die letzten Sachen - darunter auch mein Reisekörbchen - ins Auto packten. Hund, habe ich mich gefreut, als ich gefragt wurde: "Na, was ist, willst du mit?" Natürlich wollte ich!

Die Reise verlief wesentlich angenehmer als letztes Jahr! Wir fuhren zu keinem Autotreff, und das Wetter war schön, was die Pausen geruhsam machte. Nur bei Hannover hat es ein wenig geregnet. Als wir schließlich die Autobahn verlassen haben, durfte ich bei der nächst besten Gelegenheit kurz raus: Da war sie wieder, die Heide! Wundervoll! Ich war ganz aufgeregt!

Wir hielten dann noch mal an einem Supermarkt, was ich nicht so lustig fand, aber wir brauchten noch etwas zum Essen. Endlich kamen wir an unserem Zielort an, es war dasselbe Haus wie letztes Jahr. Jule und ihr Frauchen erwarteten uns bereits, ebenso unsere Gastleute. So weit war alles wie gehabt, nur statt der alten Edda, begrüßte uns voller Begeisterung ein halbstarker Cocker Spaniel namens "Eddie". Der hatte vielleicht viel Energie, ich war froh, als wir endlich unsere Sachen ins Haus geschafft hatten und ich Ruhe hatte. Eddie erwies als nette Nervensäge, der uns, so oft sich die Gelegenheit bot, besuchen kam. Allerdings besuchte er nicht nur uns, der Gesellschaft und des Tobens wegen, sondern vor allem auch unsere Freßnäpfe! *hmpf*

Wir haben uns schnell wieder eingelebt, Jule und ich bekamen erneut das Sofa im Wohnzimmer und unsere Körbchen in den jeweiligen Schlafzimmern. Und da es abends noch recht angenehm war, haben wir im Garten die Abendsonne genossen, bevor wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht haben und schließlich müde in unsere Körbchen fielen.

Gleich am nächsten Tag zog es uns in die Heide, und zwar in die Ellerndorfer Heide, die mit den Schnucken. Es war dann eine ziemliche Überraschung. Weil wir dieses Jahr im August dort waren und nicht im Oktober, in dem die verblühte Heide altrosa leuchtete, hatten wir eigentlich blühende Heide erwartet. Statt dessen sahen wir große, rostrot leuchtende Flächen. Die Sommerhitze hatte viele Pflanzen verbrannt. Gefallen hat es mir trotzdem! In geschützten Lagen fanden wir jedoch reichlich intakte Heide, aber die blühte auch noch nicht richtig, wirkte also eher grün als lila oder pink. Dazwischen zeigten tatsächlich blühende Büsche, wie das Heidegebiet in voller Blüte aussehen würde. Das hätte mir schon gut gefallen, denn ich liebe diese Farben! Gefunden haben wir auch ein Büschel Glockenheide, die im Gegensatz zur Besenheide (Erika) nicht beweidet werden muß, weil sie nicht auswächst.

Die Heidschnucken waren auch nicht aufzutreiben, so sehr sich mein Herrchen auch Mühe gab, sie herbeizublöken! Angelockt hat er nur zwei nette Weißhaubenfrauen, die sich bei uns erkundigten, ob wir die Schafherde irgendwo gesehen hätten. Da wir das verneinen mußten, zogen sie wieder ab, die Frauen. Jules Frauchen fing auf einmal an zu kichern und zu glucksen. Ihr war aufgefallen, daß die beiden Damen wohl mein Herrchen blöken gehört hatten und deshalb in unsere Richtung gekommen waren.

Ganz ohne Schnuckies ging es natürlich nicht, wir haben in einem anderen Heidegebiet doch noch eine kleine Herde gesehen, bewacht von einem Schäfer, dessen Hund noch angelernt wurde und der viel lieber mit Jule und mir gespielt hätte, als auf die Schafe aufzupassen. Da der Hund schwarz und ziemlich groß war, fand ich es völlig in Ordnung, daß er bei den Schafen bleiben mußte. *flöt*

Nicht gefunden haben wir die Elbe, dem Vernehmen nach soll es sich um einen großen Fluß handeln. Mit einer Karte bewaffnet hatten wir uns auf den Weg zu einem Ort gemacht, der an besagtem Fluß liegen sollte. So richtig beschildert war dort jedoch nichts. Schließlich erreichten wir die Elbuferstraße, der wir hoffnungsfroh folgten. Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Statt zum Fluß führte sie uns ins Gebirge! Schockschwerenot, das soll verstehen, wer will. Nach einigem Hin und Her gaben wir schließlich entnervt auf und steuerten zu meiner Freude das nächste Heidegebiet an. Ich frage mich ja, ob wir nicht etwas mißverstanden haben. Vor einiger Zeit habe ich einen Film gesehen, in dem Elben kein Fluß, sondern eine Art Menschen waren. Vielleicht wohnen in der Gegend ja diese Elben, und dann hätten wir noch lange nach dem Fluß suchen können.

Natürlich waren wir im Laufe der Zeit in vielen Heidegebieten unterwegs, teils in bereits bekannten, teils in neuen. In einer Buckelheide haben wir sogar Menschen gesehen, die große, rechteckige Löcher in die Erde gebuddelt hatten. Das ging zwar langsamer als bei mir, aber dafür sah es auch viel ordentlicher aus. Helfen durften Jule und ich leider nicht. Dafür konnten wir mal wieder ausreichend auf den Sandwegen herumrennen. Auch nicht schlecht!

Ausgiebig erkundet haben wir auch das "Marxer Paradies", manchmal auch "Marxener Paradies" genannt. Da gab es alles, was das Hundeherz begehrt: hügelige Heide, Wald, Wiesen und einen Teich! Lediglich die obligatorischen Steine, die ich in vielen Heidegebieten ausgiebig beschnüffelt habe, waren dort selten.

Wir waren jedoch nicht nur in Heidegebieten. Einen Vormittag, als Jules Frauchen etwas zu erledigen hatte, sind wir an einem eingemauerten Fluß entlangspaziert, ein Kanal, wie mir gesagt wurde. Plötzlich rief mein Herrchen: "Da kommt ein Kahnchen!" So sehr ich mir auch die Augen aus dem Kopf guckte, ich konnte keinen kleinen Torhüter entdecken. Schließlich dämmerte es mir, daß ein Schiff gemeint war. Warum das nun "Kahnchen" hieß, ist mir schleierhaft, zumal noch nicht mal "Oliver" darauf stand. Na ja, Menschen! So ganz geheuer war mir das Schiff nicht, denn es pupste laut und vernehmlich. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt, so daß ich weitere Schiffe entspannt betrachten konnte.

Wir haben uns auch einen Fahrstuhl für Schiffe, das war ein Schiffshebewerk, sagt mein Frauchen, und eine Schleuse angesehen. Offenbar haben die eingemauerten Flüsse Stufen, die Schiffe nicht herunterfahren können, oder die Maurer haben vergessen, den Kanal weiterzubauen, vielleicht hatten sie auch nur keine Steine mehr. Es war immerhin hochinteressant, auch wenn mir das Herumlaufen in der Heide mehr Spaß machte. Außerdem gab es bei der Uelzener Schleuse einen Schiffleerpfad. Sehr aufmerksam! Mein Frauchen behauptet ja, es müsse Schiffslehrpfad heißen, aber das stimmt garantiert nicht, lernen muß man das Schiffen doch gar nicht, das geht doch von ganz alleine!

Besichtigt haben wir außerdem ein Rundlingsdorf samt des dazugehörigen Museums. Nein, das heißt nicht Rundlingsdorf, weil dort nur rundliche Hunde und Menschen wohnen dürfen. Es ist vielmehr so, daß die Häuser im Kreis um einen großen Platz herumstehen, mit dem Giebel zur Mitte hin, und es in der Regel nur eine Zufahrt gibt. Mir haben ja am besten die Hunde gefallen, die dort herumliefen, aber meine Leute wollten auch noch ins unvermeidliche Museum. Ansehenswert war es ja, aber die Häuser dort waren innen genauso ungemütlich wie die im Hösseringer Museumsdorf.

Ganz toll fand ich hingegen die Schwindebachquelle, die wir in einem Wald gefunden haben. Es war das beste Wasser, was ich je in freier Natur getrunken habe! Hundelecker! Und gut ausgesehen hat sie auch noch, so richtig schön bunt! In der Nähe gab es auch ein Heidegebiet, in dem Jule sich in etwas außerordentlich gut Riechendem gewälzt hatte, nämlich in menschlicher Gesäßpastete. Die Menschen fanden den Duft eher unaussprechlich und waren ordentlich böse auf Jule. Sie mußte sich erst in einem Fluß waschen, bevor sie wieder in Gnaden aufgenommen wurde. Allerdings wurde sie auch noch in unserem Ferienheim gebadet. Gut geduftet hat sie dann aber nicht mehr. Meine Meinung. Die Menschen waren es zufrieden…

Bei den vielen Ausflügen, die wir unternommen haben, verging die Zeit wie im Fluge. Das Wetter blieb - entgegen aller Voraussagen - überwiegend freundlich, aber es wurde im Laufe der Woche zunehmend kälter, was sich besonders abends und morgens unangenehm bemerkbar machte. Eine Wolldecke für mich, ein Heizlüfter für Jule und eine Kerzenheizung schafften Abhilfe. Am Abfahrtstag regnete es dann doch noch. Beim Frühstück mit Heizlüfter starrte Jules Frauchen trübsinnig durch das Fenster und seufzte: "Vielleicht sollten wir mal im Sommer herkommen." Erst wollten meine Leute zustimmend nicken, dann aber begannen sie breit zu grinsen: Es war Mitte August…

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen, na ja, Jule und ich sahen eher zu oder standen im Weg rum, verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und fuhren heim. Auf der Reise kam zwischendurch sogar die Sonne hervor, was prompt allseits für gute Laune sorgte. Aber als wir uns Wuppertal näherten, wurde der Himmel schwarz und schwärzer, und schon hatte der Regen uns wieder.

Dennoch war es schön, wieder daheim zu sein, zumal die Heizung flugs eine gemütliche Wärme in unser Haus brachte. So konnte ich zufrieden auf meinem Sofa liegen und vom Stöbern in der Heide träumen, während meine Leute über die Ausflüge beratschlagten, die wir in der Folgezeit unternehmen sollten.

Fotos aus der Lüneburger Heide!

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Meine dritte Reise in die Lüneburger Heide (2007)


Tja, ich hatte ja wirklich überlegt, ob ich von unserem diesjährigen Heideurlaub, Jule und ihr Frauchen waren auch wieder dabei, berichten sollte, schließlich habe ich ja schon zwei Heidereiseberichte geschrieben. Es ist jedoch immer wieder anders…

Es fing damit an, daß wir dieses Mal nachts reisten. Es hat zwar den Vorteil, daß wir zu keinen Autotreffs mußten, aber viel zu sehen bekommt man auch nicht, wenn man von den vielen Lichtern absieht, die überall leuchten. Ab und zu hielten wir an, um das zu tun, was Hunde und Menschen tun müssen, aber sonst passierte kaum etwas.

Als der Morgen dämmerte steuerten wir einen Rastplatz direkt bei der Lüneburger Heide an, um zu frühstücken. Dummerweise hatte die Raststätte wegen Reichtums noch geschlossen. Nun war guter Rat teuer, denn eigentlich hatten wir alle Hunger. Da wir sowieso von der Autobahn runter mußten, hofften wir auf dem Weg zu unserem Reiseziel etwas zu futtern zu finden, vielleicht in Amelinghausen. Doch zuerst gönnten wir uns einen kleinen Spaziergang - klein ist gar kein Ausdruck, raus aus dem Auto, rein ins Auto, denn es war saukalt, wir hatten ja schließlich Sommer. (Zum Glück wurde es während unserer Ferien noch schön warm.)

Als wir uns schließlich Amelinghausen näherten, kamen wir am Wacholderparadies vorbei. Zu meiner empörten Verblüffung hielten wir nicht wie sonst immer an, um schon ein erstes Mal die Heide zu begießen. Na ja, entschädigt wurde ich in einer Amelinghauser Bäckerei, die schon um sechs Uhr geöffnet hatte. Es gab nämlich ein gutes Frühstück für uns fünf!

Auf dem weiteren Weg übermannte uns die Müdigkeit, wir schliefen zwei Stunden am Straßenrand und vertraten uns anschließend die Beine in einem Wald. Weiter ging es, aber zu meiner Überraschung nicht in unser früheres Feriendomizil, sondern zu einem Holzhaus in der Nähe von Bienenbüttel, wo wir von einer in jeder Hinsicht netten verwandten Freundin mit leckeren Köstlichkeiten empfangen wurden. Sogar Weintrauben hatte sie mir mitgebracht, die ich - im Gegensatz zu Jule - furchtbar gerne futtere.

Das Haus war nicht schlecht, es gab sehr bequeme Sofas und Sessel (Frauchen hat sie wieder mit Überwürfen abgedeckt) und eine Art eingezäunte Terrasse, damit wir in der Sonne liegen konnten, sowie eine Katze zum Jagen für Jule. Ähäm, ich hatte sie zu spät gesehen, aber ich wäre eh nicht durch das Geländer gekommen. Es fehlte jedoch die große Obstwiese vom anderen Ferienhaus. Für die Morgen- und Abendtoilette mußten wir über die Straße zu einem Feldweg mit anschließendem Brachland, auf dem man nach Herzenslust stöbern konnte. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

In der Stadt selbst gab es viele bunte Leute, die vier Tage Krach machten. Ich glaube, das hieß Schützenfest. Zum Glück wohnten wir etwas außerhalb, so daß wir nicht viel davon mitbekamen. Zu meinem Leidwesen gab es zum Abschluß noch ein Feuerwerk, und davon hätte ich gar zu gerne gar nichts mitbekommen! *seufz*

Geteilter Meinung war unsere Reisegesellschaft über den Geruch, dem Vernehmen nach wurden die Felder mit Gülle gedüngt, der öfter mal in der Luft lag. Uns Vierbeinern behagte der Duft sehr, die Zweibeiner flüchteten entsetzt ins Haus und verriegelten zu unserem Leidwesen sämtliche Fenster und Türen. Selbst den Fliegen war der Gestank zu viel, denn sie flüchteten ebenfalls in unsere vier Wände. Waren wir unterwegs wurde entsprechend mit dem Auto verfahren, nur mit ohne Fliegen. Ehrlich, so ganz werde ich Menschen nie verstehen.

Wie stets haben wir auch dieses Jahr viele Ausflüge in Heidegebiete gemacht, natürlich mit allem, was dazu gehört, nämlich Picknick mit Getränken und Leckereien für alle. Bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, daß auch Melonen und Nektarinen gut schmecken.

Ellerndofer Heide Bad Bodenteicher Heide

Teils kannten wir die Heidegebiete schon - die Kaninchenlöcher in meiner Lieblingsheide sind noch alle da, und in der Ellerndorfer Heide haben wir praktisch jedem Wachholderstrauch die Pfote geschüttelt. Teils haben wir neues schönes Gelände erkundet, beispielsweise die Brunsberger Heide bei Sproetze, die wegen fehlender Beschilderung schwer zu finden war. Wir haben unfreiwillig eine Stadtrundfahrt gemacht, teilweise über Schotterpisten, die man den Berichten älterer Menschen nach eher in den Nachkriegsjahren vermutet hätte und nicht in einer modernen Stadt. Immerhin ist es erstaunlich, auf wie vielen Wegen man eine Stelle erreichen kann, zu der man gar nicht hin will. Ebenso neu war das Heidegebiet bei Bad Bodenteich. Hier waren wir sogar zweimal. Beim ersten Mal hatten wir irgendwie die Orientierung verloren. Ich hatte mich schon gewundert, weil wir durch relativ wenig Heide gerannt sind, dafür aber um so mehr durch Wald. Dabei sollte das Heidegebiet ziemlich groß sein, wie mir erzählt worden war.

Nun gut, abends stellten unsere Menschen fest, daß sie an einer Abzweigung einen falschen Weg genommen hatten. Also fuhren wir am nächsten Tag noch mal hin, dieses Mal von einer anderen Seite her. Und tatsächlich, dieses Stück war richtig schön groß. Diese Bodenteicher Heide hatte noch eine Besonderheit, auf dem einen Stück durfte man keine Heide pflücken, auf dem großen Stück sollte man es! Eigentlich ist mir das ja egal, ich schubber mich lieber in der Heide, aber es verstehe, wer will.

Weil wir nun gerade in der Gegend waren, steuerten wir noch ein Moorgebiet in der Nähe an. Das war nun für alle eine Enttäuschung, selbst für das Moor, denn es sah sehr traurig aus. Außer einem Stinkbuernhof, der ehemals ein Torfwerk gewesen sein soll, und einem Holzhaus auf Stelzen gab es nicht viel zu sehen. Und ich Depp bin noch die Treppe raufgelaufen! Dort gab es gar nichts interessantes für mich, nur kahle Holzwände. Ich habe mich dann wieder hinuntertragen lassen. Das war auch nicht besser, weil irgendwo Kraniche plärrten, und bei Kranichen geht es mit wie bei einem Feuerwerk: Ich verliere die Contenance! Die Menschen schienen ebenfalls unzufrieden zu sein, obwohl sie von dem Holzkasten aus wenigstens etwas sehen konnten.

Einen Tag später steuerten wir ein anderes Moor bei Schneverdingen an, mein Frauchen war ganz versessen darauf, Moore anzusehen. Mir kam das äußerst merkwürdig vor, schließlich hatte ich die Erfahrung gemacht, daß es da nun wirklich nichts zu sehen gibt. Na ja, das Pietzmoor war dann doch interessant, auch wenn man meistens auf einem Holzsteg herumlaufen muß. Man hatte immer etwas zu trinken und Tiere zu gucken. Außerdem konnte man sich von der verwandten Freundin und den netten Internetfreunden, die wir vor zwei Jahren schon mal getroffen hatten, krabbeln lassen. Es ist mir ja ein bißchen peinlich, aber ich bin auch noch ins Moor hineingefallen. Durch und durch naß rettete ich mich auf einen dicken Grasbüschel, der aus dem Wasser ragte, und von dort aus zurück auf den Weg. Jule hätte das nichts ausgemacht, aber ich hasse es, durchnäßt zu sein.

Meine Leute waren von dem Moorgebiet mächtig angetan. Für mich war jedoch viel wichtiger, daß es gleich in der unmittelbaren Nachbarschaft ein riesiges Heidegebiet gab, in dem wir nach dem Mittagessen noch eine Weile herumstöbern konnten. Ich liebe Heide nach wie vor und finde sie zum schubbern schön!

Weniger spannend waren die Wege am Kanal entlang. Den vorbeifahrenden Schiffen habe ich jedoch gerne zugesehen, ebenso den Bugwellen, die das Ufer entlang klatschten. Jule gefiel es dort hingegen ziemlich gut, sie konnte schwimmen gehen und rettete einmal sogar einen Sack Zwiebeln aus dem Kanal. Wenn unsere Leute ein Einsehen hatten und wir abseits des Kanalweges über Wiesen und durch Wälder toben konnten, war ich wieder rundum zufrieden.

Apropos Wasser, wir machten uns dieses Jahr noch mal auf, die Elbe zu finden und hatten sogar Erfolg, zumindest gewissermaßen… Richtig gesehen haben wir sie zweimal: einmal als wir mit einer Fähre übersetzten und das zweite Mal, als wir über eine Brücke zurückfuhren. Na ja, eigentlich noch ein drittes Mal von einem Turm beim Elbschlößchen aus. D.H. bei letzterem sah ich latürnich nichts, weil ich zu klein bin. *hmpf* Alle weiteren Versuche, direkt an die Elbe zu kommen scheiterten daran, daß die Deiche weit Weg vom Wasser sind, sehr weit. Die Elbe scheint ausgesprochen scheu zu sein, sie versteckt sich immer vor uns.

Dafür haben wir auf der Suche nach der Elbe eine Wanderdüne gefunden, mitten in einem Wald. Das war nun wiederum spannend, so viel Sand. Gewandert ist die Düne aber nicht, sie stand einfach nur da, obwohl auf einem Schild zu lesen war, daß sie noch in Betrieb sei. Vielleicht hatte sie gerade Mittagspause. Es war ganz schön anstrengend, die vielen Holzstufen hoch zulaufen und den großen Sandhaufen anschließend auch noch zu umrunden. Zu Belohung für die Anstrengung gönnten wir uns auf dem Heimweg noch einen Restaurantbesuch mit tollem Ausblick und einem schicken Trinkbrunnen für Hunde. Sehr zuvorkommend, wenn man mich fragt.

Wenn wir dann abends wieder in unserem Häuschen waren, konnten wir Hunde uns auf den bequemen Sofas ausruhen und von weiteren Ausflügen träumen, während die Menschen gemütlich zusammensaßen, Fotos guckten, ein Schwätzchen hielten und Rotwein tranken, von dem ich wiederum zu meinem Leidwesen nichts abbekommen habe. Und das fand ich wiederum gar nicht zuvorkommend!

Als wir uns schließlich nach zehn Tagen von den Vermietern, nette Leute, obwohl sie eine Katze hatten und keinen Hund, verabschiedeten, meinten sie, wir dürften gerne wiederkommen, weil wir Hunde so brav waren. Kann man drüber reden, denn:

Schön war's!

Fotos aus der Lüneburger Heide!

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Meine Reise in den Hunsrück 2008

Mörschieder Burr

Lässig und cool und vor allem in freudiger Erwartung eines weiteren Heideurlaubs kletterte ich mit Jule ins Auto. Tja, und dann fuhren wir in die falsche Richtung! Wie sich herausstellte, fuhren wir in den Hun(d)srück. Ich bin ganz sicher, dass es Hundsrück heißen muss, denn er ist hunde- und schubbergut, obwohl es dort keine Heide gibt. Nicht einen einzigen Büschel habe ich gesehen! Dafür hatten manche Orte spaßige Namen. Wir wohnten in Mörschied, es gab beispielsweise aber auch so wohlklingende Namen wie Schlierschied, Katzenloch, Unterhosen... ach nee... Niederhosenbach oder Langweiler. Insbesondere das Sommerloch hätte mich noch interessiert, aber dorthin sind wir leider nicht gekommen. Wer nun glaubt, ich sei äußerst fantasiebegabt, sollte sich das mal im Atlas ansehen!

Zurück zum Anfang: Nach einer relativ kurzen Fahrt wurden wir von unseren freundlichen Vermietern in Mörschied empfangen und bezogen unser Quartier: ein 250 Jahre altes Häuschen, krumm, schief, gemütlich und mit ordentlich Platz für zwei kleine Hunde und drei Menschen. Große Menschen stoßen sich allerdings schon mal den Kopf an den niedrigen Türbalken, habe ich selbst gesehen. Angebaut ist eine alte Schleiferwerkstatt, die nicht mehr in Betrieb ist. Dafür findet man dort Polster für die Gartenmöbel, was ich persönlich ja für viel sinnvoller halte. Im Garten, eine Wiese mit schattigen Bäumen und reizvollem Ausblick auf die Straße für Hunde mit viel Interesse an Mittieren und -menschen, haben wir gerne gesessen. Mörschieder Burr

Mörschieder Umgebung Nach den üblichen Einräumungsarbeiten, die Jule und ich vom wie immer mit unseren Überwürfen abgedeckten Sofa aus begutachteten - hund muss ja wissen, wo seine Sachen hinkommen -, gab es die erste Erkundungsrunde. Zum einen mussten wir herausfinden, wo wir die morgendliche, äh, Toilette erledigen konnten, zum anderen wollten wir einen ersten Blick auf die unmittelbare Umgebung werfen. Die Sanftheit der hügeligen Hochebene mit ihren Feldern, Wiesen und Wäldern gefiel mir gut. Nur so wirklich sanft ist die Gegend nicht, wie sich herausstellen sollte! Teufel, gibt es dort tiefe Täler und knorrige Höhen! Allein schon der Hausberg, die Mörschieder Burr, hat es in sich! Schön, interessant, aber auch anstrengend, selbst für Leute mit Vierbeinantrieb.

Die ersten Tage waren noch kühl bis kalt und gelegentlich nass. Zum Spazierengehen genau das richtige, wenn man mich fragt. Dann wurde es deutlich wärmer, bis es recht heiß war, was wiederum meine Leute gar nicht störte, ich aber nicht mehr so gut abkann.

Aussichtsturm WildenburgAuf unseren Ausflügen haben wir diverse Berge erklommen. Weg zwischen Wildenburg und Burr Sie sind oft bewaldet und oben drauf findet man praktisch immer Steine: Entweder sonderbar geformte Felsgrate mit vielen Trümmerfeldern, wobei die dortigen Steine nicht so rund und glatt wie die in der Heide sind, oder mehr oder weniger große Reste von Burgen oder auch beides zusammen. Manchmal zelteten sogar Menschen in den Ruinen! Also ich weiß nicht recht, gemütlich scheint mir das beim besten Willen nicht zu sein, zumal von einem Sofa weit und breit nichts zu sehen war.

Schmidtburg

Wir hatten jedoch viel Spaß daran, diese Steinberge zu erkunden, auch wenn ich öfter ermahnt wurde, vorsichtig zu sein. Phhhh! Ich weiß sehr gut, was ich mache, außerdem war es ungemein spannend in den Steinen herumzuklettern und in die Tiefe zu spähen. Jule, die ja noch ein Stück kleiner ist als ich, kam nicht immer auf die dicken Felsen. Ihr musste man dann rauf- und auch wieder runterhelfen.

Freilichtmuseum Bad SobernheimWeniger interessant waren für mich die obligatorischen Freilichtmuseen, in denen Menschen sich offenbar ausgesprochen gerne herumtreiben. Freilichtmuseum Bad Sobernheim *seufz* Dort durfte ich nicht frei herumlaufen und musste immer in Häuser, die mich nicht interessierten. In diesem Bad Soberndorfer Museum waren sie häufig ebenso ungemütlich wie die in den Museumsdörfern der Heide. Allerdings gab es wesentlich mehr Sofas! Immerhin, auch wenn sich niemand dort hinsetzen durfte! Überhaupt war eines der herausragenden Eigenschaften dieser Häuser, dass die Möbel eingezäunt waren. Eigenartig, aber vielleicht hat man dort Angst, sie könnten randalieren oder gar weglaufen.

Die , die Jule und ich wiederum gerne besichtigt hätten, nämlich kleine Häuser mit Hühnern und Langohren, blieben für uns tabu. *grummel* Zum Trost gab es immerhin Schnitzel für alle. *schmatzgut* Natürlich nicht von den Vorgenannten!

Historisches Kupferbergwerk bei Fischbach In ein Kupferbergwerk durften wir Hunde erst gar nicht mit, dafür sind wir spazieren gegangen und haben einen keltischen Ringwall besichtigt. Besichtigt ist eigentlich zu viel gesagt, wir sind durch Gestrüpp um eine Hügelspitze herumgestrolcht. Wo da der Ringwall war, weiß niemand, vermutlich nicht einmal die Kelten.

Überhaupt haben wir öfter nach Sehenswürdigkeiten gesucht. Vielleicht muss das auf einer Ferienreise so sein? In der Heide war es die Elbe, die sich versteckt hat, im Hunsrück waren es gleich mehrere Attraktionen. Gefunden haben wir - bis auf den dusseligen Ringwall - letztlich alles, aber es hat gelegentlich lange gedauert.

FrauenburgNehmen wir zum Beispiel die Frauenburg: Als wir den Parkplatz ansteuerten, konnten wir einen Blick auf die Ruine in der Nähe erhaschen. Auf dem Parkplatz selbst konnten wir kein Hinweisschild entdecken, also wurde eine Eingeborene befragt, die uns einen Weg wies. Wir latschen etliche Zeit bergauf *schwitz*, bis wir an eine Kreuzung kamen. Kein Hinweisschild weit und breit! Also teilten wir uns. Frauchen nahm den Höhenweg, Jules Frauchen trödelte hinterher, Herrchen den anderen, der allerdings sehr bergab führte. Aus diesem Grunde machte er kehrt, und wir trafen uns auf einer Wiese wieder und legten eine Rast ein. Als wir uns anschließend ein wenig in der Gegend umsahen, stießen wir schließlich auf ein kleines, hölzernes Hinweisschild. Prima, jetzt konnte es nicht mehr weit sein. Pustekuchen!

Album FrauenburgWeiter ging es an Wiesen und Feldern vorbei durch eine Fußgängerallee, unter einer Brücke hindurch, bis wir an einem Ende der Brücke wieder hinaufkrauchten. Ums Eck kamen wir zu einer zweiten Brücke, die in ein militärisches Übungsgebiet führt. Die Burg war nun von der Brücke aus gut zu sehen, sie schien zum Greifen nah. Nur, wo ging es weiter? Wir entdeckten einen glitschig-matschigen Ziegenpfad, der steil einen Hang hinaufführte und irgendwie ganz weit weg vom Objekt der Begierde. Für Jules Frauchen war dieser Weg zudem gänzlich ungeeignet. Schließlich, wir hatten in einiger Entfernung einen weiteren Pfad ausgemacht, latschten wir unter gleißender Sonne über die scheinbar endlose Brücke, bis wir ein Stück weiter tatsächlich den Weg entdeckten. Ein Bächlein begleitete uns bergab durch den Wald. An einer Abzweigung wählten wir instinktiv ausnahmsweise den richtigen Weg und landeten endlich am Fuß der Ruine. Zwei Stunden hat das gedauert. Als wir die Burg gründlich besichtigt hatten, nahmen wir einen anderen Weg zurück... Und siehe da, nach 10 Minuten waren wir wieder am Auto! Der Wegweiser, der sich am Ende des Weges fand, war vom Parkplatz aus nicht zu erkennen gewesen.

Herrstein Herrstein Idar-Oberstein

Wie man sieht, sind Menschen manchmal äußerst hartnäckig. Gelohnt hat es sich allemal, meist auch der Umweg an sich, weil man dann länger in der schönen Landschaft herumstrolchen konnte! Gut, als die Tage wärmer wurden, machten wir die eine oder andere Pause mehr, mit Apfelschorle für die Menschen und Wässerchen für uns Hunde (ist stets dabei). In der Regel gab es dann auch noch eine kleine Stärkung, damit wir genügend Kraft hatten, die Landschaft weiter zu durchstreifen.

Bergbaupfad bei FischbachManchmal gab es sogar lehrreiche Wege. Da war beispielsweise der Bergbaupfad bei Fischbach, dort, wo es auch das bereits erwähnte Bergwerk gibt. Gleich in der Nähe konnte man einen ersten Blick auf einen ehemaligen Stollen werfen. Hinein durfte man nicht, ist wohl zu gefährlich. Irreführenderweise glaubten wir, wir könnten entlang des idyllischen Bachtals laufen. Nichts da! Es ging steil bergan. Unterwegs informierten Hinweisschilder über die Sehenwürdigkeiten, die nicht nur aus Stolleneingängen bestanden. Sogar an einem eingestürzten Bergwerk führte der Pfad vorbei. Eigentlich sah es eher wie ein bewaldeter Talkessel aus, aber an einer steilen Wand konnte man Spuren menschlicher Arbeit entdecken. Hochebene bei FischbachZum Schluss gelangten wir auf eine schöne Hochebene, die unter Denkmalschutz steht. Dort erzählten Hinweisschilder von der Besonderheit dieser Landschaft sowie von den Pflanzen und Tieren. Von oben ins Tal hinab ging es sehr schnell, der Weg war noch viel steiler als der Hinweg. Gut, dass wir dieses Mal gleich die richtige Richtung erwischt hatten!

Gegen Ende unserer Touren wurde meist noch eine schöne Wiese mit einem Bächlein angesteuert, damit Jule und ich uns abkühlen konnten. Abends saßen wir anschließend oft zur Entspannung im Garten. Dabei konnte ich in der Sonne dösen oder mich in aller Ruhe dem Studium der Straße und seiner Anwohner widmen. Angenehm überrascht war ich davon, wie sehr die Hunsrücker uns Hunden doch gleichen. Wir Hunde lieben Höhlen, weil wir uns dort sicher und geborgen fühlen. Der Hundsrücker an sich und im besonderen scheint dieses Wohlbehagen auch zu spüren: Er verbringt die meiste Zeit des Tages hinter heruntergelassenen Rollläden!

Viel zu schnell war die Zeit vorbei. Als wir abfuhren, schien es, als könne sich der Hunsrück nicht entscheiden, ob er am Himmel ein Feuerwerk mit Freudenböllern entfachen sollte oder dicke Tränen der Trauer vergießen. Er tat einfach beides in reichlicher Menge, dabei sollte doch allgemein bekannt sein, dass ich es mit Böllern so gar nicht habe!

Natürlich fehlt auch das obligatorische Fotoalbum zur Hundsrückreise nicht. *zwinker*


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